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Kennst du die 10 Grundsätze des Fairen Handels?

Lerne die 10 Grundsätze des Fairen Handels kennen, die von der WFTO entwickelt wurden

Viele Verbraucher verbinden den Fairen Handel insbesondere mit einer gerechteren Bezahlung von Produzentinnen und Produzenten aus den Ländern des Südens. Die bekanntesten Produkte aus Fairem Handel sind Kaffee, Bananen, Tee, Zucker, Schokolade und Blumen. Doch der faire Handel steht für weit mehr als diesen einen wichtigen Grundsatz. Die WFTO (World Fair Trade Organisation) hat daher zehn Kriterien entwickelt, die sich alle im Selbstverstädnis des Fairen Handels wiederfinden. Da uns diese sehr am Herzen liegen, stellen wir euch diese vor.  

 

1. Grundsatz: Chancen für wirtschaftlich benachteiligte Produzenten schaffen

Die Bekämpfung der Armut durch den Fairen Handel ist ein ganz zentrales Ziel. Kleinproduzenten werden dabei unterstützt aus unsicheren Einkommenlagen zu wirtschaftlicher Selbständigkeit und Besitz zu gelangen. Durch diese nachhaltige Entwicklung schafft der Faire Handel neue Absatzmärkte für wirtschaftlich benachteiligte Produzenten. 

 

2. Grundsatz: Transparenz und Rechenschaftspflicht

Alle Beteiligte in der Wertschöpfungskette, sprich vom Produzent bis hin zum Einzelhändler, gehen offen und ehrlich miteinander um. Der Faire Handel steht für transparente Handelsbeziehungen, die auf Fairness und Respekt beruhen. An Entscheidungen werden alle Teilnehmer gleichermaßen einbezogen und relevante Informationen werden ausgetauscht. Die Kommunikationswege sind auf allen Ebenen der Handelskette transparent und offen.

 

3. Grundsatz: Faire Handelspraktiken

Eine Profitmaximierung einzelner Teilnehmer der Handelskette auf Kosten von Herstellern und Produzenten finden im Fairen Handel nicht statt. Vielmehr soll das soziale, wirtschaftliche und ökologische Wohlergehen von Kleinbauernorganisationen verbessert werden. Im Zentrum stehen langfristige Handelsbeziehungen, die auf Vertrauen und Solidarität beruhen. Die an einer Handelspartnerschaft beteiligten Unternehmen bemühen sich, ihr Handelsvolumen untereinander sowie den Wert und die Vielfalt ihres Produktangebots zu erhöhen. Dadurch werden steigende Einnahmen für Produzenten durch den Fairen Handel erzielt.

 

4. Grundsatz: Faire Bezahlung

Die Preise im Fairen Handel werden im gleichberechtigten Dialog unter den Handelspartnern festgelegt. Sie sichern den Produzenten eine faire Entlohnung und macht zwischen den Geschlechtern keinen Unterschied. Männer wie Frauen werden gleichermaßen entlohnt. Dabei gilt dass Prinzip, dass Arbeitslöhne einen würdigen Lebensstandard erfüllen müssen. Dazu zählen Nahrung, Wasser, Wohnen, Bildung, medizinische Versorgung, Mobilität, Kleidung und einer Reserve für Unvorhergesehenes. 

 

5. Grundsatz: Keine ausbeuterische Kinderarbeit, keine Zwangsarbeit

Jegliche Art von ausbeuterischer Kinderarbeit und Zwangsarbeit wird im Fairen Handel abgelehnt. Unternehmen, die direkt ober über den Zwischenhandel faire Produkte von Produzenten erwerben, müssen sicherstellen, dass bei der Herstellung keine Zwangsarbeit vorkommt und die UN-Konvention über die Rechte des Kindes eingehalten wird. 

WFTO-10-Grundsaetze-fairer-handel Quelle: WFTO

 

6. Grundsatz: Versammlungsfreiheit, keine Diskriminierung und Geschlechtergerechtigkeit 

Niemand darf aufgrund seines Geschlechts, seiner Herkunft, Religion, sexueller Orientierung oder Krankheit benachteiligt werden. Insbesondere die Rechte der Frauen in den Herstellerländern gilt es hier zu schützen, sodass Frauen wie Männer Zugang zu Rohmaterialien für die Herstellung der Produkte haben, sowie die Möglichkeit ihr politisches Umfeld zu gestalten. Zudem wird das Recht aller Beschäftigten auf die Gründung und Zugehörigkeit zu Gewerkschaften respektiert.   

 

7. Grundsatz: Gute Arbeitsbedingungen

Der Faire Handel steht für sichere und nicht gesundheitsgefährdende Arbeitsbedingungen. Es werden die nationalen und lokalen Gesetze sowie die ILO-Konventionen (International Labour Organisation) über Gesundheit und Sicherheit eingehalten. Arbeitszeiten und -bedingungen entsprechen diesen Vorgaben. Die Fair-Handels-Organisationen verpflichten sich diese Vorgaben zu prüfen und darüberhinaus gemeinsam mit den Produzenten weiter zu verbessern.

 

8. Grundsatz: Aus- und Weiterbildung

Die Fähigkeiten und Kompetenzen von Produzentenorganisationen und Kooperativen sollen nachhaltig gestärkt werden. Durch den Fairen Handel sollen sich die Entwicklungsmöglichkeiten der lokalen Bevölkerung verbessern. Im Rahmen der Weiterbildung werden insbesondere Managementkenntnisse verbessert, sowie der Ausbau der Produktionskapazitäten und der Zugang zu internationalen Märkten ermöglicht.

  

9. Grundsatz: Förderung des Fairen Handels

Die Teilnehmer am Fairen Handel setzen sich öffentlich für einen gerechteren Welthandel ein und klären über die Ziele des Fairen Handels auf. Sie bieten ihren Kunden Informationen über das Fair-Handels-Prinzip, ihre Produkte und deren Produzenten. Werbung und Marketing erfolgt dabei mit ehrlichen Mitteln.  

 

10. Grundsatz: Schutz der Umwelt

Bei der Herstellung fairer Produkte spielt der Umweltschutz eine wichtige Rolle. Umweltfreundliche Anbaumethoden und Produktionsbedingungen sind elementar für eine nachhaltige Entwicklung der Kooperativen. Ziel ist die Nutzung von nachhaltigen Rohstoffen aus lokalen Quellen, die Verwendung erneuerbarer Energie sowie ein möglichst niedriger CO2-Ausstoß.

  

Im Fair Einkaufen Shop findest du eine Vielzahl fair gehandelter Spezialitäten aus biologischem Anbau. Unterstütze den Fairen Handel und die darin verwurzelten Grundsätze für ein faires Miteinander. Gehe jetzt auf Entdeckungsreise und erlebe den fairen Genuss mit leckeren Produkten aus Fairem Handel!

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  • Frage zu den einzelnen Artikeln

    Zu wieviel Prozent ist durchschnittlich bei den angebotenen Artikel wirklich Fair Trade enthalten .zB Berchtesgadener Milch wo ist da Fair Trade

  • Fairtrade Anteil in Produkten


    Hallo Enero, danke für deinen Beitrag zu unserem Artikel. Der Fairtrade-Anteil in den einzelnen Produkten ist durchaus unterschiedlich. Dabei gilt nach den Vorgaben von FLO-Cert (die Fairtrade Zertifizierungs-Organisation), dass ein reines Produkt wie zum Beispiel Kaffee immer zu 100% aus fair gehandelten Zutaten bestehen muss. Bei Mischprodukten wie Schokolade, die neben Kakao auch noch viele andere Zutaten enthält, sind mindestens 20% faire Bestandteile nötig um eine Fairtrade Zertifizierung zu erhalten. Bei vielen Schokoladenhersteller ist der Anteil jedoch deutlich höher, da neben dem Kakao auch Zucker, Nüsse oder Früchte aus fairem Handel stammen.
    Bei dem von dir genannten Beispiel mit der Berchtesgadener Milch ist eine Fairtrade Zertifizierung nicht möglich, da es sich um ein lokales Produkt aus Deutschland handelt. Beim Fairen Handel stammen die Zutaten von Kleinbauernorganisationen aus Ländern der Dritten Welt, die durch garantierte Preise und Vorfinanzierung vom Fairen Handelssystem profitieren.

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