Wer sind die wichtigsten Akteure im Fairen Handel?
Im fairen Handel gibt es verschiedene Akteure, die eine wichtige Rolle spielen. Hier sind die wichtigsten:
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Fairtrade-Organisationen: Fairtrade International und andere Fairtrade-Organisationen sind zentrale Akteure im fairen Handel. Sie entwickeln und verwalten die Standards für den fairen Handel, zertifizieren Produkte und unterstützen Produzentengruppen.
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Produzentengruppen: Kakaobauern, Kaffeebauern, Baumwollproduzenten und andere landwirtschaftliche Gemeinschaften sind von großer Bedeutung im fairen Handel. Sie sind diejenigen, die die Produkte anbauen und ernten. Durch den fairen Handel erhalten sie gerechte Preise für ihre Produkte und profitieren von sozialen Projekten und Entwicklungsprogrammen.
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Fairtrade-zertifizierte Unternehmen: Unternehmen, die fair gehandelte Produkte herstellen oder verkaufen, spielen eine wichtige Rolle. Sie sind verantwortlich für den Kauf von fair gehandelten Rohstoffen, die Einhaltung der Fairtrade-Standards und die Bereitstellung von Transparenz entlang der Lieferkette. Diese Unternehmen können Schokoladenhersteller, Kaffeemarken, Bekleidungshersteller und viele andere sein.
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Verbraucherinnen und Verbraucher: Die Nachfrage der Verbraucher nach fair gehandelten Produkten ist von entscheidender Bedeutung. Indem sie fair gehandelte Produkte kaufen, unterstützen sie die Produzenten und tragen dazu bei, bessere Arbeitsbedingungen und gerechtere Handelspraktiken zu fördern.
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Regierungen und staatliche Institutionen: Regierungen spielen eine Rolle, indem sie den fairen Handel unterstützen, politische Rahmenbedingungen schaffen und Gesetze erlassen, die den fairen Handel fördern. Sie können auch Entwicklungsprogramme finanzieren und Maßnahmen gegen Ausbeutung und Kinderarbeit ergreifen.
Diese Akteure arbeiten zusammen, um den fairen Handel zu fördern und sicherzustellen, dass Produzenten fair behandelt werden und gerechte Preise für ihre Produkte erhalten. Durch ihre Bemühungen können sie einen positiven Einfluss auf die Lebensbedingungen von Bauern und Arbeitern in Entwicklungsländern haben.
Wer vergibt das Fairtrade Siegel?
Das Fairtrade-Siegel wird von Fairtrade International (ehemals bekannt als Fairtrade Labelling Organizations International, FLO) vergeben. Fairtrade International ist eine globale Organisation, die die Fairtrade-Standards entwickelt, die Zertifizierung von Produkten überwacht und den fairen Handel fördert.
Fairtrade International ist eine Mitgliedsorganisation, die aus nationalen Fairtrade-Organisationen besteht. Jedes Land hat seine eigene nationale Fairtrade-Organisation, die für die Förderung des fairen Handels auf nationaler Ebene verantwortlich ist und mit Fairtrade International zusammenarbeitet. Diese nationalen Fairtrade-Organisationen sind für die Zertifizierung von Unternehmen und Produkten in ihrem jeweiligen Land zuständig.
Um das Fairtrade-Siegel zu erhalten, müssen Unternehmen bestimmte Kriterien erfüllen und von einer anerkannten Zertifizierungsstelle überprüft werden. Die Zertifizierungsstellen arbeiten im Auftrag der nationalen Fairtrade-Organisationen und prüfen die Einhaltung der Fairtrade-Standards entlang der gesamten Lieferkette - von den Produzenten bis zu den Herstellern und Verkäufern der Produkte.
Das Fairtrade-Siegel ist ein international anerkanntes Symbol, das den Verbrauchern die Gewissheit gibt, dass die Produkte unter fairen Bedingungen hergestellt wurden und den festgelegten sozialen, ökonomischen und Umweltstandards entsprechen.
Welche Kriterien müssen Unternehmen erfüllen?
Damit Unternehmen das Fairtrade-Siegel erhalten, müssen sie eine Reihe von Kriterien erfüllen. Diese Kriterien beziehen sich auf verschiedene Aspekte entlang der Lieferkette und umfassen soziale, ökonomische und Umweltstandards. Hier sind einige der Hauptkriterien:
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Mindestpreis: Unternehmen müssen den Fairtrade-Mindestpreis für die fair gehandelten Produkte zahlen. Dieser Preis dient als Sicherheitsnetz für Produzenten und deckt die Kosten einer nachhaltigen Produktion.
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Fairer Handelszuschlag: Zusätzlich zum Mindestpreis müssen Unternehmen einen Fairtrade-Zuschlag zahlen. Dieser Zuschlag fließt in eine Gemeinschaftsfonds, der von den Produzenten verwendet wird, um soziale, wirtschaftliche oder umweltbezogene Projekte umzusetzen.
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Verträge und langfristige Partnerschaften: Unternehmen müssen langfristige Handelsbeziehungen mit den Produzenten eingehen und ihnen stabile Absatzmöglichkeiten bieten. Dies hilft den Produzenten, ihre Zukunft zu planen und ihre Einkommen zu sichern.
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Verbot von Kinderarbeit und Zwangsarbeit: Unternehmen müssen sicherstellen, dass keine Kinderarbeit oder Zwangsarbeit in ihrer Produktion oder in ihrer Lieferkette stattfindet. Sie müssen angemessene Maßnahmen ergreifen, um dies zu überwachen und zu verhindern.
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Arbeitsbedingungen: Unternehmen müssen sicherstellen, dass die Arbeitsbedingungen für die Arbeiter entlang der Lieferkette sicher und angemessen sind. Dazu gehören gerechte Bezahlung, angemessene Arbeitszeiten, das Recht auf gewerkschaftliche Organisation und der Schutz vor Diskriminierung.
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Umweltschutz: Unternehmen müssen sich für umweltverträgliche Anbaumethoden einsetzen und die Umweltauswirkungen ihrer Produktion minimieren. Dazu gehören der Schutz der Biodiversität, der sparsame Einsatz von Wasser und Energie sowie die Reduzierung des Einsatzes von Pestiziden und Chemikalien.
Diese Kriterien werden von unabhängigen Zertifizierungsstellen überprüft, die im Auftrag der nationalen Fairtrade-Organisationen handeln. Unternehmen müssen regelmäßig Audits und Kontrollen bestehen, um sicherzustellen, dass sie die Fairtrade-Standards einhalten und das Fairtrade-Siegel führen dürfen.