Vom Anbau bis zum Teegenuss - Entdecke die erstaunlichen Eigenschaften von Tee
Seit Jahren besuchen wir von Fair Einkaufen die Herkunftsländer unserer Spezialitäten aus Fairem Handel. Von Teeplantagen in Indonesien, über Weinbauregionen in Südafrika und Argentinien bis hin zum Kaffee- und Kakaoanbau in Ecuador können wir persönliche Erlebnisse berichten. Lassen Sie sich vom Fairen Genuss begeistern.
Tee hat wie kein zweites Getränk eine enorm lange Geschichte vorzuweisen. Bereits 5.000 v. Chr. war die Teepflanze in China bekannt. Heutzutage steht hinter diesem traditionellen Getränk eine gigantische Industrie. Die Weltproduktion von Tee beläuft sich auf rund 4,1 Millionen Tonnen pro Jahr. Allein in Deutschland werden jährlich 18.300 Tonnen Grün- und Schwarztee verbraucht, das bedeutet, dass pro Kopf etwa 26 Liter Tee getrunken werden. Erschreckend gering ist dagegen der Anteil des Tees aus Fairem Handel. 2011 wurden beispielsweise nur 217 Tonnen Fairtrade-Tee verkauft, somit ein Anteil von 1,2 Prozent. Beim Kakaohandel ist der Fairtrade-Anteil vergleichbar. Die Hauptanbaugebiete von fair gehandeltem Tee liegen in Indien, Sri Lanka, China und Ostafrika.
Das besondere an fair gehandeltem Tee ist der garantierte Mindestpreis, der je nach Ursprungsland, Teesorte und Bio-Anbau variiert: derzeit beispielsweise 1,20 – 1,40 USD/kg in China, 1,60 – 2,20 USD/kg in Indien und 1,40 – 1,70 USD/kg in Ostafrika. Zusätzlich wird eine Fairtrade-Prämie in Höhe von 0,50 USD/kg für Investitionen in soziale, ökonomische oder Umwelt-Projekte gezahlt. Dadurch erhalten Kleinbauern-Kooperativen eine höhere Planungssicherheit und die Möglichkeit in eine nachhaltige Zukunft zu investieren.
Wissenswertes zum Tee-Anbau und Produktion
Ursprung des Teegetränks ist die Pflanze »Camellia sinensis«, aus der grüner, schwarzer oder weißer Tee zubereitet wird. Die in Deutschland bekannten Früchte- und Kräutertees enthalten diese Teepflanze hingegen nicht. Bei ganz strenger Betrachtung ist der Begriff Tee somit bei diesen Getränken nicht korrekt. Die ursprüngliche Teepflanze trägt immergrüne Blätter, wird bis zu zwölf Meter hoch und kann bis zu 70 Jahre alt werden. Auf großen Teeplantagen werden die Teesträucher jedoch niedrig gehalten, um das Teepflücken für die Mitarbeiter zu erleichtern. Ein weiterer Grund ist das Verhindern der Blütephase der Teesträucher. Für die Weiterverarbeitung werden nämlich nicht die Früchte des Teestrauchs, sondern dessen frische Triebe benötigt. Die Ernte der frischen Blätter geschieht bis heute in der Regel von Hand, wodurch sehr gut zwischen den pflückreifen und den weniger geeigneten Blättern unterschieden werden kann. Die goldene Regel bei der Ernte lautet "Two leaves and a bud", was so viel bedeutet wie "Zwei Teeblätter und eine frische Blattknospe". Natürlich hängt wie bei vielen landwirtchaftlichen Erzeugnissen die Qualität des Tees von den klimatischen Verhältnissen, der Bodenbeschaffenheit und der Höhenlage ab. Einige der bekanntesten Anbaugebiete liegen direkt an Steilhängen und in großer Höhe, beispielsweise die indische Region Darjeeling, die auf über 2.000m Höhe liegt. Weitere bekannte Gebiete sind Ceylon in Sri Lanka, sowie Assam im Norden Indiens Auch die Temperatur spielt eine entscheidende Rolle. Für den Anbau ist eine relativ konstante Temperatur um die 19°C nötig. Daher findet der Teeanbau hauptsächlich auf Hochebenen der Tropen und Subtropen statt.
Erfahrene Pflückerinnen ernten pro Tag zwischen 20 und 30 Kilogramm Teeblätter, die im Anschluss direkt weiterverarbeitet werden. Die wichtigsten Schritte sind das Welken, das Fermentieren und das Trocknen. Dabei wird auch entschieden, ob grüner oder schwarzer Tee entstehen soll. Beim grünen Tee werden die Blätter nach dem Welken mit Wasserdampf behandelt, wodurch keine Fermentierung stattfindet. Die Ernte findet nahezu ganzjährig statt. Bereits im März beginnt die Ernte des sogenannten "weißen Tee". Das junge Blatt wird nach kurzer Trockenzeit blanchiert und gerollt, wodurch ein sehr leichtes Teearoma entsteht. Je länger die Teeblätter am Strauch verbleiben, desto intensiver wird das Aroma. Nächste Ernteperiode ist im Mai, zu welcher Zeit die Teeblätter in den frühen Morgenstunden mit leichtem Tau bedeckt sind. Das verleiht dem Tee ein zusätzliches Aroma, das nach der Ernte bei der Verarbeitung mit weiteren Duftblüten verstärkt wird. Auch im Sommer und Herbst erfolgen weitere Pflückungen.
Teezubereitung - Die perfekte Tasse
Wie auch beim Kaffee hat die Art der Zubereitung entscheidenden Einfluss auf den Geschmack in der Tasse. Zwar sind die Zubereitungsarten beim Tee nicht ganz so vielfältig, jedoch kann auch hier einiges falsch gemacht werden. Erster wichtiger Punkt is die Wahl des geeigneten Wassers. Normales Leitungswasser ist in der Regel zu kalkhaltig, da Tee sein Aroma nur optimal in weichem Wasser entfalten kann. Wenn möglich sollte also Mineralwasser oder zumindest gefiltertes Wasser verwendet werden. In weichem Wasser zubereiteter Tee schmeckt nicht nur besser, sondern weist auch eine intensivere Farbe ohne Schlieren auf.
Weiteres wichtiges Kriterium ist die Ziehzeit, sprich wie lange die Blätter oder der Teebeutel im Wasser verbleiben. In der Regel geben alle Hersteller auf ihren Verpackungen einen Richtwert an, der auch eingehalten werden sollte. Dieser variiert je nach Tee zwischen zwei und acht Minuten. Nach wenigen Minuten wirkt der Tee lediglich anregend, nach ca. fünf Minuten eher beruhigend. Wichtig bei allen Varianten - die Teeblätter müssen mit sprudelnd kochendem Wasser übergossen werden. Je nach Teeart kommen auch sehr individuelle Zubereitungsmethoden zum Einsatz. In China ist es beispielsweise üblich den ersten Aufguss nicht zu trinken, sondern nach kurzer Ziehzeit direkt abzugiesen. Dadurch werden die intensivsten Aromastoffe der Teeblätter gefiltert, wodurch der Tee an sich weicher und bekömmlicher wird.
Ungeahnte Eigenschaften - Tee als Allzweckmittel
Aufgussgetränk, Medizin, Schönheitsmittel - dem Teeblatt werden eine ganze Reihe an Eigenschaften zugeschrieben, die nicht jedermann kennt. Hier eine kleine Übersicht, wofür sich Teeblätter hervorragend eignen:
- Tee kann Schwellungen lindern, insbesondere bei geschwollenen Augen kann grüner oder schwarzer Tee hilfreich sein. Hierzu einfach zwei Teebeutel in kaltes Wasser legen, leicht ausdrücken und anschließend ca. zehn Minuten auf die Augen legen.
- Tee ist ebenfalls ein Hilfsmittel bei Fußgeruch. Hierzu lässt man schwarzen Tee leicht abkühlen und bereitet anschließend ein Fußbad zu.
- Ein Teeumschlag dient ebenfalls zur Entspannung der Haut, beispielsweise im Anschluss an eine Rasur.
- Auch Verdauungsbeschwerden oder Durchfall lassen sich mit Tee behandeln. Hierzu schwarzen Tee bis zu zehn Minuten ziehen lassen und anschließend trinken.
- Wer seiner Haut etwas gutes tun möchte, dem wird grüner Tee empfohlen. Dieser bindet freie Radikale, die die Zellstruktur zerstören können. Grüner Tee trägt zu einer Verbesserung des Hautbildes bei.
- Zu guter letzt ein Aufbewahrungstipp: Tee sollte getrennt von stark riechenden Lebensmitteln aufbewahrt werden, da die Teeblätter das fremde Aroma stark annehmen und dadruch verfälschen.
Tee ist also weit mehr als nur ein wohlschmeckendes Getränk. Am besten schmeckt er natürlich aus Fairem Handel.
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