Fairer Handel im E-Commerce - Da ist noch viel Luft nach oben
Der Faire Handel ist bekannt aus den Weltläden und hält immer mehr Einzug in den Lebensmittel-Einzelhandel. Doch wie sieht es im E-Commerce mit dem Fairen Handel aus? Hier steckt der Faire Handel noch in den Kinderschuhen. Der Umsatz mit fair gehandelten Produkten im Onlinehandel liegt seit Jahren im einstelligen Prozentbereich. Welche Möglichkeiten bietet der Onlinehandel auch für Fairtrade Produkte den Durchbruch zu schaffen? Fair Einkaufen im Interview mit der Schwäbischen Zeitung.
SZ: Was genau steckt hinter der Plattform Fair Einkaufen?
Fair Einkaufen: Wisst ihr woher eure Lebensmittel kommen? Kaffee aus Äthiopien, Schokolade aus Ghana, Wein aus Südafrika oder Tee aus Vietnam - keiner kann das bei einem Besuch im Supermarkt wirklich nachvollziehen. Doch es geht auch anders.Wir von Fair Einkaufen wissen genau woher unsere Produkte kommen. Allesamt stammen aus Fairem Handel und rein biologischem Anbau. Hinzu kommt dass all unsere Spezialitäten ein besonderes Geschmackserlebnis bieten - das wissen wir weil wir alle selbst testen. Und natürlich nehmen wir nur die Besten in unser Sortiment auf.
SZ: Wieso ist die Herkunft der Lebensmittel so wichtig?
Fair Einkaufen: Warum wir das tun? Nun, die Antwort ist einfach: Uns ist eben nicht egal woher unsere Lebensmittel kommen. Jeder sollte von seiner Arbeit leben können, daher sind für uns faire Löhne, gerechte Bezahlung oder der Verzicht auf Kinderarbeit unabdingbar. Da wir die Natur lieben und erhalten möchten, legen wir zusätzlich Wert auf biologische Anbaumethoden. Und Spaß machen soll das Ganze auch noch - Genuss steht daher ebenfalls an erster Stelle!
SZ: Warum haben Sie sich für die Gründung entschieden?
Fair Einkaufen: Der Weg zur Gründung von Fair Einkaufen war eine logische Konsequenz aus unseren Erfahrungen, Wünschen und Überzeugungen. Im Rahmen unserer Reisen, die wir in den letzten Jahren unternahmen, kamen wir in direkten Kontakt mit den Arbeits- und Lebensverhältnissen von Menschen in den Ländern der Dritten Welt. Auf unseren Wegen durch Laos und Kambodscha, Südafrika oder Ecuador erhielten wir einen ganz neuen Eindruck von sozialer Ungleichheit und Armut. Daran etwas zu verbessern ist unser Antrieb.
SZ: Was ist einmalig an ihrem Geschäftsmodell?
Fair Einkaufen: Fair Einkaufen besitzt ein einmaliges Konzept, welches schlicht und ergreifend auf den persönlichen Überzeugungen der Gründer basiert. Die Plattform vereint nachhaltiges Wirtschaften, die Liebe zur Natur und einzigartige Geschmackserlebnisse in Form von besonderen Produkten aus Fairem Handel und rein biologischem Anbau. Der Faire Handel, biologische Anbaumethoden und besonderer Genuss sind die drei Grundpfeiler unseres Konzepts. Jedes Produkt unseres Sortiments vereint diese Eigenschaften.
SZ: Wie lautet ihre Firmenphilosophie?
Fair Einkaufen: Unser Slogan "Erlebe den Fairen Genuss" ist Programm. Wir wollen Begeisterung für unsere Produkte wecken - und das gelingt am besten mit persönlicher Überzeugung. Daher werden alle Produkte vor der Aufnahme in unser Sortiment einem eigens entwickelten Testverfahren unterzogen, welches sowohl den Anteil fair gehandelter Zutaten als auch das individuelle Geschmackserlebnis bewertet. Das jeweilige Testergebnis stellen wir im shopeigenen Blog zur Verfügung - ganz im Sinne des Fairen Genusses.
SZ: Wie beurteilen Sie die Zukunftsaussichten von Fair Einkaufen?
Fair Einkaufen: Der Faire Handel in Deutschland ist seit Jahrzehnten eine Erfolgsgeschichte. Jährlich wachsen die Umsätze mit fair gehandelten Produkten im überdurchschnittlichen Bereich. Gleichzeitig steigt das Interesse vieler Verbraucher in Bezug auf die Herkunft und die Verarbeitung von Konsumgütern. Die zunehmende Transparenz von Wertschöpfungsketten, ein zunehmend bewussteres Konsumverhalten von Verbrauchern, sowie das hohe Wachstum im E-Commerce stellen beste Voraussetzungen für weiteres Wachstum dar.
SZ: Wie beurteilen Sie den Fairen Handel in Kombination mit dem E-Commerce?
Fair Einkaufen: Der Faire Handel im E-Commerce ist noch deutlich unterentwickelt. Aktuell werden die Hauptumsätze mit fair gehandelten Produkten in Supermärkten und Weltläden getätigt. Das dynamische Marktumfeld für Lebensmittel im E-Commerce bietet enormes Wachstumspotential für den Absatz von Fairtrade Produkten im Onlinehandel. Zusätzliche Absatzmöglichkeiten bietet die Expansion in weitere deutschsprachige, europäische Märkte wie Österreich, Schweiz und Luxemburg.
SZ: Welche Ziele haben Sie sich für die Zukunft gesetzt?
Fair Einkaufen: Erfolgskritisch für die weitere Etablierung der Plattform Fair Einkaufen ist die Erweiterung des bestehenden Produktsortiments im Bereich fair gehandelter Lebensmittel. Hierzu ist geplant die Plattform mittelfristig weiteren Händlern für Bio & Fairtrade Produkten zugänglich zu machen, um ein ganzheitliches Produktsortiment anbieten zu können.
SZ: Wir wünschen viel Erfolg für ihre Plattform Fair Einkaufen. Vielen Dank für das Interview.
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